Atmung ist primäres Bauchmuskeltraining.
Atmung ist primäres Beckenbodentraining.
Atmung ist essentiell.
Die dritte Aussage würden wir alle ohne Zögern unterstreichen.
Bei den ersten beiden Punkten würden einige vielleicht doch stutzig werden 🤔
Wie kann denn Atmung gleichzeitig Bauchmuskel- und Beckenbodentraining sein?
Na weil mit der Atmung genau diese Muskeln verbunden sind und zum Kontrahieren gebracht werden 😀
Beim Einatmen entsteht Weite im Brustraum, im Bauchraum und im Beckenraum. Der Brustkorb dehnt sich aus, der Bauch schiebt nach außen, das Becken weitet sich nach unten.
Mit der Ausatmung kehrt sich alles um.
Wieso ist das ein Training für die Bauchmuskeln und den Beckenboden?
Während der Einatmung verlängern sich diese Muskeln.
Man könnte meinen, sie geben nach. Das tun sie in gewisser Weise auch. Sie sind dabei aber mitnichten kraftlos! Ganz im Gegenteil!
Sowohl Bauch als auch Beckenboden müssen ja nun mit dem Duck der Organe umgehen, die beim Einatmen nach vorne und unten geschoben werden. Da braucht es das richtige Verhältnis zwischen Nachgeben und Halten.
Diese Muskelphase ist also enorm wichtig und nützlich, um an Kraft zu arbeiten!
Wir sollten sie NICHT blockieren, indem wir z.B. ständig den Bauch nach innen ziehen oder mit dem Beckenboden über längere Zeit etwas festhalten!
Denn tun wir das, BERAUBEN wir uns im Grunde genommen unserer Kraft und nehmen unseren Muskeln die Möglichkeit, effizient und wirkungsvoll (für uns) zu arbeiten!
Während der Ausatmung kommen sowohl Bauch- als auch Beckenbodenmuskulatur in die sogenannte konzentrische Muskelkontraktionsphase, d.h., die Fasern ziehen sich zusammen bzw. gleiten ineinander.
Nun wird also alles wieder dahin geschoben, wo es her gekommen ist.
Dieser komplette Vorgang wiederholt sich im Durchschnitt 20.000 mal pro Tag. Das ist viel Muskel- und Trainingsarbeit. WENN wir diesen Vorgängen ihren Lauf lassen und sie NICHT durch gut gemeinte Angewohnheiten durcheinandergebracht haben 😉
Dann hat Atmung enorm viel Trainingspotential!
Welches Potential hat Atmung noch? Sie fördert ENTSPANNUNG & WOHLBEFINDEN 😊
Habe ich vielleicht mit Schmerzen im Beckenboden zu tun? Verleidet mir Inkontinenz die Freude an Freizeitaktivitäten? Verspüre ich einen ständigen Druck nach unten? Dann stehe ich unter Dauerspannung und kann davon nicht mehr loslassen.
Den Fokus auf die Atmung zu lenken, dieses Zusammenspiel von Zwerchfell – Bauchmuskeln – Beckenboden zu spüren und zu beobachten, bringt Ruhe und Sicherheit in Geist & Körper. Denn ich kann mich der Kraft, die durch die Atmung entfaltet wird, beruhigt anvertrauen 🙏