Letztens ist mir mein Herz aufgegangen 💖

„Machen Sie Feldenkrais?“ wurde ich nach einer Stunde gefragt. Und die Fragestellerin hatte dabei so ein offenes, zufriedenes Lächeln, weil sie in meiner Stunde etwas wiedererkannt hat😊

Ich habe sie mit meiner Stunde „abholen“ können.

Ihr eine Stunde Körperbewusstsein geschenkt, in Verbindung mit Bewegung.

Und es war so schön, dass auch genau diese Worte aus ihrem Mund kamen. Das Körperbewusstsein muss zuerst da sein. Dann die Umsetzung in die Bewegung.

Oder findet man in der Bewegung sein Körperbewusstsein?

Ich denke, dass beides geht.

WENN das Bewusstsein dafür da ist UND man sich wirklich auf den Körper einlassen möchte. Spüren möchte, wie die Dinge in unserem Körper miteinander verbunden sind. Wie sie miteinander in Bezug stehen.

Bewege ich mein Becken, kippe ich es vor und zurück, spüre ich das nicht nur als Beckenbewegung.

Ich gebe einen Impuls, der sich wie eine Bewegungswelle in der Wirbelsäule fortsetzt. Der Kopf schwingt in der Bewegung mit. Ich spüre, wie es muskuläre und fasziale Zugverbindungen in meinen Körper hinein gibt. Verbindungen, die den Körper wie ein Spinnennetz durchziehen und die wie die Fäden einer Marionette, (Bewegungs)Reaktionen auslösen.

Bewege ich das eine, hat das auch einen Effekt auf eine weiter entfernt liegende Körperregion.

Bin ich mir dessen bewusst, bin ich aufmerksam dafür, kann ich das für mich nutzen. Denn dann können die Dinge sehr effizient werden. Ich kann sehr kraftschonend bewegen bzw. merke, dass ich ja gar nicht immer willentlich spannen und aktivieren muss. Ich kann die Dinge auch einfach miteinander geschehen lassen und schauen, ob mir das für diesen Moment/für die Bewegungsausführung schon reicht.

Übrigens auch eine nutzbringende Strategie für den Beckenboden 😉

Kippe ich das Becken, kreise ich es, schwinge ich 8ten, ziehe ich eine Beckenseite hoch-die andere hinunter, bringe ich meine gesamte Rumpfmuskulatur dynamisch in Bewegung.

Ich kann Bewegung und Atmung sich miteinander verbinden lassen, so dass sie sich gegenseitig ergänzen.

Ich kann den Fokus auf die Front und die Rückseite meines Körpers legen (sprich: Bauch und Rücken) ODER auf den Beckenboden.

Es sind diese grundlegenden Bewegungen, die uns tief mit unserem Körper und dem komplexen Zusammenspiel der verschiedenen Systeme (Knochen – Muskeln – Bindegewebe – Organe – Nerven) verbinden. Uns aufmerksam und bewusst werden lassen.

Moshe Feldenkrais hat es „Bewusstheit durch Bewegung“ genannt.

Dass sich jemand, der zuvor noch nie eine Stunde bei und mit mir erlebt hat, sich intuitiv daran erinnert und verbunden fühlt, lässt mein Herz weit aufgehen. Mindestens so weit, wie die bunte Hoberman Sphere auf dem Foto 😀