„Ich habe heute beim Wahrnehmen bewusst nicht mitgemacht. Ich habe übermorgen eine Zugfahrt vor mir, da kann ich den Effekt vom letzten Mal nicht gebrauchen.“
Da wird man erstmal stutzig 🤔 Was war denn der hinderliche Effekt?
Die Teilnehmerin musste die darauffolgenden beiden Tage deutlich häufiger zur Toilette, da die Blase so drängte.
Zugegebenermaßen war bei der angesprochenen Wahrnehmungsübung nicht nur die Fläche des Beckenbodens mit im Spiel.
Es wurde von einer anderen Teilnehmerin nach der Lage der Blase gefragt. Und so rückte die Blase bei allen Wahrnehmungen und Bewegungsübungen stärker in den Fokus.
Wer in Körperarbeit schonmal den Fokus auf Organe gerichtet hat, wird sicher gemerkt haben, dass sich diese Organe deutlicher melden können.
Beschäftigt man sich gezielt mit der Blase, wird es eine Reaktion geben. Und auch wenn man darauf hinweist, sind doch einige immer wieder von der Wirkung überrascht.
Eigentlich zeigt diese Reaktion ja nur, dass gedanklicher Fokus eine körperliche Wirkung entfaltet. Diese Verbindung kann sehr kraftvoll sein. Und man kann sich diese Verbindung zu Nutze machen, man kann mit ihr üben und lernen, sie zu dosieren 😀
Nun war das Besondere an dieser Situation, dass es sich um eine Gruppenkonstellation handelte.
Gruppen sind super 😀 Sie machen Spaß, entfalten ihre eigene Chemie & Dynamik und die Teilnehmenden können sich gegenseitig bereichern 👍
ABER Gruppen sind auch immer ein KOMPROMISS 😉 Denn jeder in der Gruppe hat andere Bedürfnisse, andere Fragen, auch unterschiedliche Ziele. Jeder Körper hat ein eigenes Tempo und reagiert anders.
Auf all dies kann man nur in einer 1:1 Situation individuell eingehen!
Für die Dame, die sich aus Sorge vor den Effekten der Körperwahrnehmung kurzfristig rausgezogen hat, wäre ein anders gesetzter Schwerpunkt zielführender gewesen:
👉 Es hätte sie mit ihrem individuellen Bedürfnis vermutlich mehr unterstützt, wenn sie sich rein auf die Wahrnehmung des Beckenbodens hätte konzentrieren können und ihn in einfachen Bewegungen zielgerichtet angesprochen hätte.
👉 Das hätte ihr eine kraftvolle Unterstützung „von unten“ gegeben und hätte ihre Haltung mehr aufgerichtet, was z.B. Druck von der Blase genommen hätte 😊
👉 Das hätte ihrem Tempo und ihrem momentanen Bedürfnis deutlich mehr entsprochen.
So war sie in der Gruppensituation ein wenig „mit gefangen“ von dem Interesse und dem Bedürfnis der anderen Teilnehmerin. Die war wiederum ganz happy mit dem Blasenfokus und fasziniert, sich auf dieses Organ in Bewegung zu konzentrieren.
Wie gesagt, Gruppen sind ein schöner und total berechtigter Kompromiss mit Mehrwert 😉
Wer sich eine schrittweise, individuelle Begleitung durch die Bereiche wünscht, die die Beckenbodengesundheit fördern, um so den eigenen Zielen näher zu kommen, ist in meinem 1:1 Angebot sehr gut aufgehoben ☺