Für die eigene Körperwahrnehmung und für das Zutrauen in den eigenen Körper können Gedanken sehr mächtig sein – in die eine sowie in die andere Richtung.
In Gang gesetzt werden diese Gedanken häufig durch Worte.
Diese Worte hinterlassen Spuren.
Sie graben sich ein und wirken sich auf das Selbstverständnis und das Erleben des eigenen Körpers aus.
In diesem Fall waren es diese Worte: „Mama, Du hast einfach keine Bauchmuskeln.“
Mama ist Mitte 60. Vor einigen Jahren hatte sie eine Krebserkrankung, die Gebärmutter und Eierstöcke betraf. Sie wurde operiert.
Ungefähr 2 Jahre nach dem Eingriff holte sie sich zum ersten Mal Rat bei mir. Es ging um die Beckenausrichtung, Beinachse, Fußstellung, allgemeine Haltung und wie sie biomechanisch und dynamisch so gestaltet wird, dass sie möglichst beschwerdefrei durch ihren (Büro-) Alltag kommt.
Außerdem um die Kombination von Kraft und Beweglichkeit.
Nach einigen Einzelterminen ging sie in das Pilates Gruppentraining über, von dem sie enorm profitiert hat.
Dann hat sie leider ihr Bewegungstraining für ein paar Jahre unterbrochen.
Nun ist sie seit mehreren Monaten wieder beim Pilates, und es geht ihr nach eigenem Bekunden wieder deutlich besser 😊
ABER sie wirkt in der Gruppensituation immer wieder unsicher, vergleicht sich, traut sich einiges nicht zu.
Objektiv besteht gar kein Grund dafür. Aber irgendwo muss er ja liegen.
Kürzlich kristallisierte sich der Grund in einem Einzeltermin heraus.
Und wo lag er?
In ihren Gedanken.
Die wiederholten Worte ihrer Tochter („Mama, Du hast keine Bauchmuskeln“) hatten sie einfach verunsichert.
Ich mag solch plakativen Äußerungen nicht. Sie sind undifferenziert und helfen niemandem weiter.
Denn um es mal klar zu sagen: JEDER hat Bauchmuskeln 😊 Es geht halt darum, wie und wieviele meiner Muskelfasern nutze ich und wie funktioniert z.B. das ZUSAMMENSPIEL zwischen Vorder- und Rückseite des Körpers. Sprich: Bauch und Rücken.
Und auch da ist es nicht nur eine Sache von KRAFT, sondern eben auch von BEWEGLICHKEIT.
Haben wir in dieser Einzelstunde diesen Knoten im Kopf lösen können? JA 👍
Denn ich konnte ihr mit einer einfachen Unterstützung FÜR SICH SELBER SPÜRBAR UND ERFAHRBAR MACHEN, dass sie
👉 Bauchmuskeln hat (das war zwar objektiv eh klar, ABER ihr eben nicht)
👉 dass sie diese ja auch spürt (ein entscheidender Faktor)
👉 dass sie ihre Muskeln ansteuern kann (dafür musste sie den Knoten im Kopf lösen)
👉 dass sie beweglicher und kraftvoller ist als sie selber von sich dachte (Win-Win für ihr Selbstverständnis).
Um individuellen Hindernissen effizient auf den Grund gehen zu können, sind Einzeltermine schlichtweg optimal. Denn sie bieten individuelle Lösungsstrategien, die 1:1 zugeschnitten sind und passen.
Die Kundin ging mit so viel Zuversicht und Schwung aus der Stunde!
Ich liebe es, differenziert und unkompliziert Knoten im Kopf zu lösen😀